Freitag, 17. April 2009

Abschiedsbrief

Lieber Schatz,
wenn du diesen Brief liest, werde ich schon dahingegangen sein. Ich weiß nicht, wie lange ich dann schon fort bin, aber ich hoffe, du hast langsam begonnen, es zu verschmerzen. Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde es mir schwerfallen, aber du weißt, dass ich dich immer schon für deine Stärkere von uns beiden gehalten habe.
Ich habe, wie du siehst, einen Hund gekauft. Harald Kupfer war mit meinem Vater befreundet, und er züchtet Dänische Dogge, so lange ich denken kann. Als Junge habe ich mir immer eine gewünscht, aber da unser Haus so klein war, hat Mam es nicht erlaubt. Es sind große Tiere, zugegeben, aber Harald zufolge sind es auch die liebsten Hunde der Welt. Ich hoffe, du hast Freude mit ihm (oder ihr).
Insgeheim habe ich wohl immer gewusst, dass ich es nicht schaffen werde. Darüber wollte ich aber nicht nachdenken, weil ich wusste, dass du niemanden hast, der die hilft, solch eine Situation durchzustehen. Jedenfalls keine Eltern und Gechwister. Der Gedanke, dass du dann ganz allein bist, hat mir das Herz gebrochen. Weil ich keine bessere Idee hatte, habe ich wenigstens dafür gesorgt, dass du diesen Hund bekommst.
Falls er dir nicht gefällt, musst du ihn natürlich nicht behalten. Harald meinte, er würde ihn ohne Probleme zurücknehmen. (Seine Telefonnummer müsste beiliegen.)
Ich hoffe, es geht dir ganz gut. Seit ich krank wurde, war ich in ständiger Sorge um dich. Ich liebe dich, mein Schatz, wirklich. ALs du in mein Leben getreten bist, hast du mich zum glücklichsten Mann der Welt gemacht. Die Vorstellung, dass du nie wieder glücklich wirst bricht mir das Herz. Tu es also für mich, werde wieder glücklich. Finde jemanden, der dich glücklich macht. Mag sein, dass du das für unmöglich hälst, und dass es tatsächlich schwer ist, aber ich möchte gern, dass du es versuchst. Die Welt ist viel schönder, wenn du lächelst.
Und dann mach dir keine Sorgen. Ich werde dein Schutzengel sein, mein Schatz. Verlass dich darauf, ich beschütze dich.
Ich liebe dich,
Dan

Mit Tränen in den Augen spähte sie über den Rand des Katons und griff hinein. Der Welpe schmiegte sich an ihre Hand. Sie hob ihn heraus und hielt in sich dicht vors Gesicht. Er war winzig und zitterte, und sie konnte seine Rippen fühlen.
Wirklich ein hässliches Kerlchen, dachte sie. Und ausgewachsen ist er sicher so groß wie ein Kalb. Was in der Welt sollte sie mit solch einem Hund?
Warum hatte Dan ihr nicht einen Zwergschnautzer mit grauem Backenbärtchen schenken können, oder einen Cockerspaniel mit traurigen Kulleraugen? Etwas Handliches? Etwas Süßes, das sich ab und zu auf ihren Schoß zusammenrollte?
Der Welpe, ein Rüde, begann zu winseln, ein hoher Laut, der an- und abschwoll wie der Wiederhall von fernen Lokspeifen.
"Schscht... dir passiert nichts", flüsterte sie. "Ich tu dir nichts..."
Leise redete sie mit dem Wlpen, damit er sich an sie gewöhnte, während sie immer noch kaum glauben konnte, dass dieses Geschenk von Dan kam. Der Welpen winselte weiter, fast, als wollte er die Musik aus der Anlage begleiten, und sie kraulte ihm unterm Kinn.
"Singst du für mich?", fragte sie zum ersten Mal sanft lächelnd. "So hört es sich nämlich an, weißt du."
Ganz kurz hörte der kleine Hund mit seinem Gewinsel auf und sah zu ihr hoch, genau in ihre Augen. Dann begann er erneut zu winseln, aber es klang schon viel weniger verängstigt.
und lächelte"Singer. Ich glaube ich werde dich Singer nennen. Das ist so typisch für dich, Dan...", flüsterte sie.


Liebe Grüße Yaya

4 Kommentare:

yoko_mia1988 hat gesagt…

na das kannste aber noch besser oder? nette geschichte aber irgendwie fehlt noch der letzte pfiff^^

yaya-ann hat gesagt…

es ging um den Hund. das ist aus einem buch. ich finde den hund cool. :)

yoko_mia1988 hat gesagt…

ja der hund is cool aber die menschen um die es geht, wirken kalt und abgeklärt^^

yaya-ann hat gesagt…

noch. aber wo ich jetzt bin sind sie lustig... :D